Magischer Mai: 31 Challenges für den National Photography Month

Nikon Team Photo Finish28 Apr. 202510 min read
Nikon magazine

Diese kreativen Challenges – von spielerisch bis knifflig – bringen euch im National Photography Month so richtig in Schwung: mit Fotos und Videos. Mit einer Einführung von Dom Salmon

In diesem Monat geht es nicht nur um einen Frühjahrsputz für die Maikönigin (danke Led Zeppelin, Stairway to Heaven) –sondern auch um den National Photography Month, in dem wir die Kunst der Fotografie feiern. Ich hoffe, ihr schaut euch einige Ausstellungen an oder besucht sogar Live-Workshops in Clubs oder Galerien in eurer Nähe.

Auch wenn es diesen Monat vor allem um Fotos geht, solltet ihr eure:n innere:n Regisseur:in nicht vergessen. Das Aufnehmen von bewegten Bildern ist eine super Möglichkeit, nicht nur eure Fähigkeiten zu erweitern, sondern auch neue Ideen zu entwickeln: wie ihr Momente festhalten und eure Geschichte erzählen könnt.

Wenn ihr Videos schwierig findet und dafür lieber euer Smartphone benutzt, ist es wirklich an der Zeit, sich als „hybride Content-Creator:in“ zu versuchen sich mit und Fotos und Videos gleichermaßen wohlzufühlen. Dank der Fortschritte in der Technik bei spiegellosen Digitalkameras ist das jetzt einfacher denn je.

Mein Vater war einer der ersten TV-Kameraleute, der im Bereich Electronic News Gathering, also mit tragbaren Videokameras, gearbeitet hat. Der Tontechniker musste das riesige U-Matic-Tonbandgerät (etwa so groß wie ein Fluggepäckstück) schleppen, und die Kameraobjektive (ohne Autofokus) kosteten fast so viel wie ein durchschnittliches Haus. Außerdem brauchte man für die Innenaufnahmen mindestens ein paar richtig große und heiße Lampen, um was Brauchbares hinzubekommen. Ach ja, und natürlich gab's keinen Fotomodus!

Heute? Meine Z6II macht Vollformat-Fotos mit 24 Megapixeln im RAW-Format und 1080p-Videos mit 120 Bildern pro Sekunde, kann N-Log- oder RAW-Videos ausgeben, hat einen superschnellen Autofokus, man kann ein Mikrofon anschließen und sie passt nahezu in meine Hosentasche. Das ist so ein Game-Changer.

Um eure Kreativität anzuregen, haben wir für diesen Monat 31 Herausforderungen für euch zusammengestellt. Sie reichen von einfachen Übungen für Einsteiger:innen bis hin zu Aufgaben für Profis, sodass alle mitmachen können. Egal, wie gut ihr seid, probiert sie alle aus (ihr habt immerhin einen Monat Zeit). Ich wette, dass ihr weit über den 31. Mai hinaus weitermachen werdet!

Efe Onojaife (links), André Alexander (Mitte), Twin the world (rechts)

Tag 1: Zu RAW wechseln

Sagt wer? Derek Harbinson, Redakteur des Nikon Magazins

Startet souverän in den Monat und wechselt von JPEG zu RAW. Jedes Mal, wenn ihr den Auslöser drückt, erfasst der Kamerasensor digitale Daten. Diese Daten werden in einer JPEG-Datei komprimiert. Eine grundlegende Bearbeitung erfolgt automatisch in der Kamera. Ihr wollt etwas tiefer in die Fotografie einsteigen, kreativer arbeiten und genau die Bilder machen, die ihr euch vorstellt? Dann bietet euch der Wechsel zu RAW (über das Menü eurer Kamera) volle Kontrolle über das Endergebnis.

Mehr dazu: Warum sollte ich in RAW fotografieren?

Tag 2: Unvergessliche Sonnenauf- und -untergänge

Sagt wer? André Alexander, Reise- und Outdoor-Fotograf und Nikon Creator

Timing, Vorbereitung und Übung sind super wichtig, um Sonnenauf- und -untergänge richtig einzufangen. Plant eure Tour mit Google Maps und anderen Apps, um vorab die Sonnenposition zu checken. Bringt mehr Leben rein, indem ihr Sonnensterne fotografiert (Starburst-Effekt) – fangt mit einer Blende f/11 an (und schließt sie weiter, wenn nötig). Positioniert die Kamera so, dass die Sonne mindestens teilweise direkt im Bild ist. Der Effekt entsteht, weil das Licht der Sonne über den Lamellen der Objektivblende gestreut wird. Die besten Ergebnisse erzielt ihr bei strahlendem Licht – also bei Sonnenauf- oder -untergängen an klaren, hellen Tagen.

Mehr dazu: 6 Reisefoto-Challenges für den Sommer

Von links nach rechts: Drittelregel, Symmetrie, goldene Dreiecke und goldene Spirale von Giulia Verdinelli. Kompositionsraster sind nicht nur für Essen da ...

Tag 3: Zoom – Szenenwechsel mit Gefühl

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Probiert zunächst aus, wie sich die Brennweite auf den Look und die Story eures Videos auswirkt. Wenn ihr ein Zoomobjektiv habt, filmt dasselbe Motiv mit der größten Weitwinkelstellung und dann mit der längsten Telestellung. Ihr könnt zwei separate Clips filmen oder bei einer Aufnahme langsam zoomen. Seht ihr den Unterschied? Mit einem Weitwinkel fangt ihr mehr vom Hintergrund ein und erzeugt Tiefe. Bei Teleaufnahmen wirkt der Hintergrund komprimiert und näher am Motiv.

Mehr dazu: Kreativer Zoom bei Videoaufnahmen

Tag 4: Alles eine Frage der Komposition – die Drittelregel

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Probiert als Nächstes die sogenannte Drittelregel aus. Stellt euch ein Raster vor, das den Bildausschnitt vertikal und horizontal in Drittel teilt (wie bei einem Zauberwürfel). Positioniert euer Motiv entlang einer dieser Linien oder an einem Schnittpunkt. Fällt euch auf, dass ein nicht mittig platziertes Hauptmotiv ein Bild dynamischer und optisch ansprechender machen kann? Für mehr Tiefe, rahmt euer Motiv mit der Szene selbst ein – fotografiert zum Beispiel durch eine Türöffnung oder zwischen zwei Ästen hindurch. Ein guter Bildausschnitt macht aus gewöhnlichen Aufnahmen beeindruckende Bilder.

Mehr dazu: 7 Kompositionsraster für bessere Food-Fotos

Kreativer Einsatz von Bokeh und Tiefenschärfe. Von links nach rechts: Taru Rantala, Eugenia Hanganu, Christian Ammann, Lukas Schulze, Little Shao

Tag 5: Öffnet eure Blende für Neues

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Erfahrt, wie die Blende das Aussehen eurer Videos verändert. Stellt die Nikon Z auf Zeitautomatik oder Manuell und macht zwei Aufnahmen derselben Szene: eine mit großer Blendenöffnung (kleiner Blendenwert, z. B. f/2.8 oder kleiner) und eine mit kleiner Blendenöffnung (großer Blendenwert, z. B. f/11 oder f/16). Eine große Blendenöffnung sorgt für eine geringe Tiefenschärfe – das Hauptmotiv bleibt scharf, während der Hintergrund schön unscharf wird (Bokeh). So wird das Hauptmotiv isoliert. Eine kleine Blendenöffnung macht das Gegenteil und sorgt für Schärfe in der gesamten Szene. Beobachtet, wie sich das auf die Stimmung des Bildes auswirkt.

Mehr dazu: Warum f/2.8 die ultimative Blende ist

Tag 6: Kreativ werden mit Bokeh

Sagt wer? Emma Blackmore, Redakteurin beim Nikon Magazin

Nachdem ihr mit einer offenen Blende bei Videos experimentiert habt, kehrt nun zum Fotografieren zurück. Schnappt euch ein Model für Porträtfotos und beobachtet, wie Bokeh eure Geschichte beeinflussen kann. Eine große Blendenöffnung (wie f/1.7 oder f/2.8) sorgt für eine Trennung zwischen dem Motiv und der Umgebung, sodass man sich beim Betrachten ganz auf das Motiv konzentrieren kann. Mit weniger Bokeh (z. B. bei f/6.3) erzählt ihr mehr über das Hauptmotiv – denn so sehen Betrachtende noch etwas von der Szenerie und es hebt sich trotzdem vom Hintergrund ab. Ein Porträt ganz ohne Bokeh (f/22) erfordert eine sorgfältige Bildkomposition, damit das Motiv nicht im unruhigen Hintergrund untergeht.

Mehr dazu: Was ist Bokeh und wie verwende ich es?

Führungslinien von Ben Moore

Tag 7: Dokumentation bei Dunkelheit (mit künstlichem Licht)

Sagt wer? Esther Horvath, Nikon Ambassador, Fotografin für Polarregionen und Arktisforschung

Macht euch bei Sonnenuntergang bereit für Aufnahmen in der Dunkelheit. Das Wichtigste? Viele unterschiedliche Lichtquellen. Vielleicht beleuchtet ihr das Motiv mit einem Scheinwerfer oder verwendet zusätzlich Taschenlampen. Wenn ihr euch nicht groß bewegt, verwendet einen externen Blitz, um vor dem blauen Licht oder der Dunkelheit der Nacht einen filmischen Effekt zu erzielen. Denkt daran, im RAW-Format zu fotografieren, damit alles schärfer wird.

Mehr dazu: Wie Fotografin Esther Horvath die nächste Generation von Wissenschaftler:innen und Entdecker:innen inspiriert

Tag 8: Den Blick mit führenden Linien lenken

Sagt wer? Ben Moore, Street-Fotograf und Nikon Creator

Zeit, rauszugehen. Der Fokus auf Linien und Symmetrie sind mein täglich Brot. Aber es kommt darauf an, was sich gerade bietet. Manchmal möchtet ihr eine Person im Bild haben, um ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu vermitteln – oder die einzelne Person passt perfekt zur Bildkomposition, etwa ein Geschäftsmann im Anzug in einem Bürogebäude. Findet etwas, das zur Geschichte passt.

Mehr dazu: Fotografieren in der Stadt mit Ben Moore

Eine Flatlay-Komposition mit Kiran Cox

Tag 9: Bessere Flatlays

Sagt wer? Kiran Cox, Street-Fotograf

Ihr möchtet eine persönliche Geschichte anhand von Objekten erzählen? Probiert euch mal an einer Flatlay-Komposition. Das Hauptobjekt sollte in der Mitte platziert werden, bevor weitere Objekte hinzugefügt werden. Achtet auf störende Leerstellen, haltet Abstand zwischen den einzelnen Teilen und verwendet Gegenstände unterschiedlicher Höhe. Probiert auch verschiedene Winkel aus. Denn schon eine ganz leichte Neigung kann mehr Tiefe und Dimension schaffen. Beginnt mit einer Blende f/5.6, um alles scharf abzubilden, oder f/2.8, um ein bestimmtes Objekt hervorzuheben.

Mehr dazu: Flatlay-Fotos richtig vorbereiten, gestalten und beleuchten

Tag 10: Den Moment genießen

Sagt wer? Gurvir Johal, Hochzeitsfotograf und Nikon Creator

Ganz gleich, ob Hochzeiten oder alltägliche Familienmomente: Ein tiefes Verständnis für menschliche Emotionen, die Fähigkeit, Momente vorauszusehen, und das Talent, mit Bildern eine stimmige Story zu erzählen, sind super wichtig. Anders als bei anderen Genres, wo ihr vielleicht mehr Kontrolle über die Umgebung oder das Motiv habt, sind Hochzeiten unvorhersehbar und voller flüchtiger Momente, die unwiederbringlich sind. Haltet also eure Kamera oder Kameras bereit und übt, Emotionen und Reaktionen vorauszusehen.

Mehr dazu: Filmische Hochzeitsfotografie mit Gurvir Johal

Cam Whitnall nutzt Pre-Release Capture an seiner Nikon Z6III

Tag 11: Fünf Clips, eine Story

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Video ist ein Storytelling-Medium. Erstellt eine kurze Geschichte mit nur fünf Aufnahmen. Nehmt eine alltägliche Interaktion und plant fünf verschiedene Aufnahmen – eine schnelle Skizze reicht – die den Prozess von Anfang bis Ende zeigen. Beginnt mit einer Weitwinkelaufnahme, damit die Betrachtenden verstehen, was passiert. Fügt Nahaufnahmen hinzu (Hände, die Wasser einschenken, ein reagierendes Gesicht), nehmt eine Über-die-Schulter-Aufnahme oder einen anderen kreativen Blickwinkel ein. Beendet die Sequenz mit einer Schlussaufnahme. Fügt diese Clips beim Bearbeiten zusammen. Dadurch lernt ihr, wie Filmprofis Sequenzen und Stories entwickeln.

Mehr dazu: So optimiert ihr eure Nikon-Z-Kamera für Videoaufnahmen

Tag 12: Verwendet Pre-Release Capture, um nichts mehr zu verpassen

Sagt wer? Cam Whitnall, Tierfotograf und Nikon Creator

Ganz egal, ob ihr Wildtiere oder Sport fotografiert, ihr müsst immer auf alles vorbereitet sein. Wenn die Kamera auf den Modus Pre-Release Capture eingestellt ist, könnt ihr den Auslöser halb drücken. Wenn ihr ihn dann ganz drückt, werden bis zu einer Sekunde der zuvor zwischengespeicherten Bilder aufgenommen (die Zeit vor und nach der Serienaufnahme kann auf 30 oder 120 Bilder pro Sekunde eingestellt werden). So wird das Risiko verringert, Chancen zu verpassen, die nur einen Sekundenbruchteil dauern, da die Kamera bereits mehrere Bilder vor dem entscheidenden Moment erfasst hat.

Mehr dazu: Erste Schritte als Tierfotograf mit der Nikon Z6III

Mehr Tiefe in der Streetfotografie mit Lucy Hamidzadeh

Tag 13: Tiefe für mehr Fokus

Sagt wer? Lucy Hamidzadeh, Street-Fotograf:in und Nikon Creator:in

Straßenfotos werden durch den Bildausschnitt, das Licht und ein Gespür für Tiefe und Perspektive viel lebendiger. Erzeugt Tiefe in eurem Bild durch Elemente, die Mittel-, Vorder- und Hintergrund voneinander trennen. Wenn ihr diese Ebenen habt, erzählt euer Foto eine weitaus überzeugendere Story. Im Foto oben habe ich das Meer und die Felsen genutzt, um Ebenen zu schaffen, die das Motiv einrahmen und der Aufnahme etwas Geheimnisvolles verleihen.

Mehr dazu: Das Objektiv für alle Fälle – mit Lucy Hamidzadeh

Tag 14: Nutzt die goldene Stunde

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Nehmt während der Goldenen Stunde eine kleine Szene im Freien auf (eine Landschaft, eine Straßenansicht oder einfach euren Garten). Beobachtet, wie die Farben im weichen Licht leuchten und der Szene ein echtes Kino-Feeling verleihen. Auch ein bewölkter Tag sorgt für sanftes, gleichmäßiges Licht. Das Ziel ist, dass ihr euch an das natürliche Licht gewöhnt und euch in einem größeren Raum als eurem Wohnzimmer wohlfühlt. Mein bester Tipp? Denkt wie eine Sonnenuhr. Wohin sollen die Schatten fallen? Möchte ich mein Motiv schön beleuchtet oder eine Silhouette vor dem Sonnenuntergang? Das macht einen großen Unterschied für die Story.

Mehr dazu: So nutzt ihr die Goldene Stunde im Gegenlicht

Linus Bergman hat die Vielseitigkeit des NIKKOR Z 50mm f/1.4 getestet.

Tag 15: Auf Nummer sicher gehen

Sagt wer? Linus Bergman, Landschaftsfotograf und Nikon Creator

Ein Objektiv für alle Fälle? Das ist das 50 mm. Bei der heutigen Challenge nutzt ihr nur ein Brennweite von 50 mm und „zoomt mit den Füßen“. Eine lichtstarke 50-mm-Festbrennweite ist besonders vielseitig: Sie ermöglicht Aufnahmen bei wenig Licht, erzeugt ein wunderschönes Bokeh mit geringer Tiefenschärfe und erlaubt die kreative Steuerung der Hintergrundunschärfe. Auf lange Sicht hilft diese Übung, die Möglichkeiten der Kamera zu verstehen und schult mit der Zeit das Auge für die Komposition. Beim Experimentieren mit den verschiedenen Blendenöffnungen des 50-mm-Objektivs lernt man auch, wie man die Tiefenschärfe steuert. Das ist für die kreative Fotografie unerlässlich.

Mehr dazu: Das vielseitigste Objektiv in der Kameratasche

Tag 16: Lernt N-Log und Pro-Res kennen

Sagt wer? Emma Blackmore, Nikon Magazin-Redakteurin

Bitrate. Codec. LUT. Wenn ihr von Fotos zu Videos wechselt, müsst ihr euch mit einer ganzen Reihe neuer Begriffe vertraut machen. Etwas verwirrend? Zum Glück haben wir einen praktischen Leitfaden zu allen technischen Begriffen im Zusammenhang mit Videos zusammengestellt. Legt für heute die Kamera beiseite und lest euch ein in die Fachsprache. Dann freut euch auf die neuesten Nachrichten: Es gibt jetzt exklusive LUTs (Lookup-Tabellen, ähnlich wie Bearbeitungsvoreinstellungen), die von Nikon und RED entwickelt wurden, kostenlos zum Download. Hurra.

Mehr dazu: Video-Begriffe entschlüsselt: Ein Leitfaden für Anfänger:innen

Dom Salmon manipuliert das Licht in Innenräumen und filmt ein Interview hinter den Kulissen

Tag 17: Ton an!

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Ein tolles Video ist mehr als nur Bilder. Auch der Ton spielt eine große Rolle. Achtet besonders darauf, wie ihr Audio aufnehmt. Nehmt einen kurzen Gesprächsabschnitt (ein Interview oder einen Vlog-Clip) auf oder eine Szene, in der Umgebungsgeräusche für die Stimmung sorgen (z. B. ein plätschernder Bach, Straßenlärm oder einfach das Schnurren eurer Katze). Wie hat der Ton die Wirkung des Videos verändert? Wenn ihr häufig vloggt, legt euch ein Funkmikro zu, damit ihr die Dialoge besser hört. Denkt daran, dass vermeintlich angenehme Straßengeräusche auf Band wie Krach klingen können. Mit In-Ear-Kopfhörern hört ihr die Aufnahme besser.

Mehr dazu: Welche Audiogeräte brauche ich für professionelle Videografie?

Tag 18: Mit einer Softbox fotografieren

Sagt wer? Derek Harbinson, Redakteur beim Nikon Magazin

Lasst uns das Licht in Innenräumen mit einer Softbox gestalten. Alles, was über eine Lichtquelle gestülpt werden kann, um diese abzuschwächen, ist im Grunde eine Softbox – von den Profi-Softboxen von Profoto bis hin zu Seidenpapier über einem Blitzgerät. Wie bei Reflektoren ist alles, was sich über eine Lichtquelle legen lässt, von unschätzbarem Wert. Es ist weniger zeitaufwendig und zudem einfacher, eine vorhandene Lichtquelle zu verändern, als eine neue zur Szene hinzuzufügen. Holt euch noch heute eine Softbox oder bastelt selbst eine und beobachtet, wie sie die Komposition beeinflusst.

Mehr dazu: So fotografiert man mit Licht in Innenräumen

Lou Jasmines kraftvolle Porträts und ein Foto von Jarno Schurgers hinter den Kulissen

Tag 19: Sanftheit und Stärke von Models gleichermaßen einfangen

Sagt wer? Lou Jasmine, Mode- und Porträtfotografin, Regisseurin und Nikon Creatorin

Ihr möchtet bessere Porträtfotos machen? Geht in die Hocke, damit in der oberen Hälfte des Bildes mehr Platz ist. Das verleiht dem Bild eine filmische Komposition und lässt das Model kraftvoller wirken – vor allem, wenn es direkt in die Kamera schaut. Achtet als Nächstes auf die natürliche Ausstrahlung des Models und hebt sie hervor. Einfache Ansagen, wie „Leg deinen Arm hierhin“ oder „Lehn dich ein bisschen zurück“, sind hier echt wichtig. Sucht natürliche Lichtquellen, um das Motiv weicher und strahlender wirken zu lassen. Lasst die Blende weit offen. Probiert erst f/2.8 aus, bevor ihr auf f/1.2 geht.

Mehr dazu: Meine wichtigsten Lektionen als Porträt- und Modefotografin, Regisseurin und visuelle Geschichtenerzählerin

Tag 20: Flüssige Kamerabewegung

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Okay, ihr heimlichen Spielbergs. Probiert doch mal, eine flüssige Kamerabewegung hinzukriegen – zum Beispiel einen langsamen Schwenk (die Kamera horizontal bewegen) oder eine gleichmäßige Neigung (die Kamera nach oben oder unten bewegen). Ohne dass es ruckelt oder stockt. Geht mit der Kamera hinter dem Motiv her (einfache Verfolgungs- oder Dolly-Aufnahme). Die integrierte Bildstabilisierung hilft bei kleinen Verwacklungen, aber die richtige Technik ist entscheidend: Verwendet beide Hände oder ein Stativ und bewegt euch so ruhig wie möglich. Schaut euch das Filmmaterial an und achtet darauf, wie eine gut ausgeführte Bewegung einen filmischen Eindruck vermittelt. Das Beherrschen flüssiger Kamerabewegungen sorgt für einen professionellen Look und zieht das Publikum in die Handlung hinein.

Mehr dazu: So geht’s: Flüssigere Videos mit einem Gimbal

Mittendrin im Geschehen mit Jeremy Ducrot

Tag 21: Die Kunst der Super-Nahaufnahmen

Sagt wer? Makro- und Landschaftsfotograf Jeremy Ducrot

Entdeckt die Flora und Fauna des Frühlings. Bevor ihr mit der Makrofotografie loslegt, macht euch mit der maximalen Vergrößerung eures Objektivs vertraut (mehr dazu hier). Als Nächstes plant ihr die Bildkomposition. Es ist natürlich verlockend, so nah wie möglich einzuzoomen. Manchmal hilft aber ein wenig Abstand, um mehr Hintergrund und Atmosphäre mit in die Aufnahme zu bringen – dadurch kommt das Motiv besser zur Geltung. Wählt zuerst eine kleine Blende, wie f/16 oder sogar f/22, bevor ihr mit einer großen Blende (f/2.8 oder f/4) experimentiert, um unscharfe Highlights zu erzielen.

Mehr dazu: Makros im Freien: 8 Fototipps für den Einstieg

Tag 22: Sportfotos mit der Festbrennweite

Sagt wer? Lukas Schulze, Sportfotograf

Kreative Sackgasse? Verwendet möglichst Festbrennweitenobjektive – auch bei Sport- oder Action-Events, wo normalerweise Zoomobjektive zum Einsatz kommen. Macht ein paar Fotos mit einer Festbrennweite und füllt dabei den Bildausschnitt so weit wie möglich aus. So kommt die offene Blende – f/2.8 oder f/1.8 zum Beispiel – besser zur Geltung. Wenn ihr nur ein Zoomobjektiv zur Verfügung habt, bleibt dennoch bei einer Brennweite. Bleibt locker, wechselt mal die Position, probiert verschiedene Blickwinkel aus und sucht nach ungewöhnlichen Perspektiven.

Mehr dazu: Mit der Z9 und Z8 Sportler:innen in Bewegung einfangen

Mikko Lagerstedts nächtliche Landschaften

Tag 23: Farbkorrektur nutzen

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Mit den Picture-Control-Einstellungen von Nikon bringt ihr eure Aufnahmen mit nur einem Tastendruck auf ein ganz neues Niveau. Als nächstes könnt ihr mit Aufnahmen in N-Log und der Farbkorrektur mit LUTs im Kino-Look loslegen (wie den von RED für Nikon veröffentlichten LUTs). Geht zurück zu den anderen Challenges und seht, wie das Color Grading eine Story verändert. Wie sieht diese Story aus fünf Clips in Schwarz-Weiß aus? Denkt daran, dass Voreinstellungen (wie RED LUTs) super Ausgangspunkte sind – aber es ist wichtig, dass ihr die Schieberegler nutzt und sie an euer Filmmaterial anpasst.

Mehr dazu: Exklusive LUTs bringen die Magie von RED in Nikon-Kameras

Tag 24: Eine sternenklare Nacht festhalten

Sagt wer? Mikko Lagerstedt, Landschaftsfotograf und Nikon Creator

Macht euch vor dem Sonnenmaximum im Juli mit dem Nachthimmel vertraut. Um die Milchstraße einzufangen, könnt ihr etwas weiter an die Grenzen eurer Kamera gehen: mit einer höheren ISO-Einstellung von 3200 bis 6400, je nach Rauschverhalten eurer Kamera. Kombiniert dies mit einer großen Blendenöffnung (f/2.8 oder größer), um so viel Licht wie möglich einzufangen. Nehmt eine Verschlusszeit von maximal etwa 20 bis 30 Sekunden, um Sternenspuren zu vermeiden. Mit einem Weitwinkelobjektiv könnt ihr die Weite des Himmels einfangen. Diese Einstellungen bringen die feinen Details der Milchstraße zur Geltung.

Mehr dazu: 5 Kameraeinstellungen fürs Fotografieren bei Nacht – ein Leitfaden für Fortgeschrittene

Nikon magazine - Better Portraits faster

Monochrom (bearbeitet) im Vergleich zu Monochrom (RAW) und RAW von Nikon Creator Dhan Limwattana

Tag 25: Kontraste richtig verstehen

Sagt wer? Kristof Göttling, Fotograf, Bildredakteur und Coach

Ihr möchtet tiefer in die Bildbearbeitung einsteigen? Setzt euch zunächst mit dem Thema Kontrast auseinander. Wenn ihr im Fotomenü den elektronischen Sucher der Kamera auf Schwarz-Weiß umschaltet, ergibt sich ein neuer Blick. In Schwarz-Weiß kann man den Kontrast besser beurteilen und erkennt, wie die Lichtführung sein sollte und wo der hellste Teil des Bildes ist. Auf diese Weise entwickelt ihr ein besseres Verständnis dafür – was dann hilft, Kontrast und Belichtung in Photoshop schneller anzupassen.

Mehr dazu: 6 Einsteigertipps für die Bildbearbeitung

Tag 26: Mit NX Studio experimentieren

Sagt wer? Emma Blackmore, Nikon Magazin-Redakteurin

Apropos Nachbearbeitung: Nutzt die Gelegenheit und probiert NX Studio aus – die kostenlose Bildbearbeitungssoftware von Nikon. Die Kombination aus viel Leistung und einfacher Bedienung macht die Bearbeitung von RAW- und JPEG-Dateien mit NX Studio zu einem Kinderspiel. Die Bedienoberfläche ist intuitiv. Ihr habt die volle Kontrolle über die Bildgestaltung und könnt sogar die Farbe nur in ausgewählten Bereichen eines Bildes ändern. NX Studio hat sogar einen eingebauten Videoeditor, mit dem ihr Clips zuschneiden, zusammenfügen, Tonspuren hinzufügen und vieles mehr machen könnt.

Mehr dazu: Software und Apps von Nikon optimal nutzen

Tag 27: Dramatische Zeitlupenaufnahmen

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Stellt die Kamera auf den Highspeed-Videomodus (bis zu 120 Bilder pro Sekunde) und filmt eine kurze Szene mit schneller Action – das kann Wasser sein, das in ein Glas geschüttet wird, oder gehende Menschen (denkt an die legendäre Eröffnungsszene von Reservoir Dogs). Macht das am besten draußen, weil ihr für hohe Bildraten viel Licht braucht. Spielt es dann in Zeitlupe ab (vielleicht müsst ihr den Clip in der Bearbeitung verlangsamen). Woah! Selbst die banalsten Dinge sehen plötzlich episch aus, wenn sie mit Viertelgeschwindigkeit betrachtet werden. Man sieht Details, die man sonst in Echtzeit verpassen würde, und bekommt diesen filmischen Slow-Motion-Effekt.

Mehr dazu: Filmen in Zeitlupe mit der Nikon Z6III: Eine Anleitung für Fortgeschrittene

Tag 28: Werdet Content-Creator:in

Sagt wer? Negin Gatavian, Videofilmerin und Redakteurin

Ihr habt den Content – jetzt ist es Zeit, ihn zu posten. Nehmt euch heute die Zeit, um nach Trendthemen zu suchen: Denn Inhalte, die aktuelle Ereignisse oder Trends aufgreifen, sind aufgrund ihrer Aktualität oft erfolgreicher. Denkt daran, dass hochwertige, ansprechende Inhalte wichtig sind. Das betrifft visuell ansprechende Videos, fesselndes Storytelling und relevante Themen. YouTube eignet sich für ausführliche, informative oder unterhaltsame Inhalte. Auf Instagram und TikTok werden dagegen kurze, prägnante Videos bevorzugt, die ihre Botschaft schnell vermitteln oder unterhalten. Relevante Hashtags und optimierte Titel und Beschreibungen für die Suche kann die Sichtbarkeit ebenfalls erhöhen.

Mehr dazu: So richtet ihr eure Kamera für TikTok ein (Tipps für Videos im Hochformat)

Die 90er sind zurück, Baby! Retro-Look von Dani K Monteiro

Tag 29: Bildausschnitte besser in Szene setzen

Sagt wer? Christian Ammann, Modefotograf und Nikon Ambassador

Wechselt heute eure Standardbrennweite. Wenn ihr zum Beispiel eure Porträts verbessern wollt, verwendet eine Brennweite von 135 mm statt 85 mm oder 50 mm. Während eine Brennweite von 50 mm immer noch etwas Weitwinkel-Effekt erzeugt und mehr vom Hintergrund zeigt, eignet sich die 135 mm hervorragend für Porträts. Geht ein bisschen zurück und macht das Hauptmotiv kleiner, um zu sehen, wie es schön eingerahmt wird. Ihr möchtet eure Ausrüstung upgraden? Das NIKKOR Z 135 mm f/1.8 S Plena inszeniert Motive wie Ölgemälde – mit klar getrennten Ebenen, ganz ohne Verzerrung, und einem traumhaften Bokeh.

Mehr dazu: Warum ein 135-mm-Objektiv perfekt für die Mode- und Porträtfotografie ist

Tag 30: Nostalgie pur

Sagt wer? Dani K Monteiro, Sportfotografin und Nikon Creatorin

Nostalgia ist der größte Trend des Jahres 2025, wobei die kulturellen Trends der 1990er und 2000er Jahre wieder aufleben. Verpasst euren Action-Aufnahmen den Retro-Look der Magazine aus den 90ern, indem ihr die Blende schließt und einen externen Blitz verwendet – so erzeugt ihr Bewegung und einen Nachzieheffekt mit dem Blitz. Fotografiert euer Motiv dann mit hellem Blitz, kurzer Belichtungszeit und niedriger ISO-Empfindlichkeit gegen die Sonne. Um den nostalgischen Look in der Nachbearbeitung zu verstärken, erhöht die Kontraste so weit wie möglich und reduziert gleichzeitig die Lichter.

Mehr dazu: Action-Porträts im Stil der 90er Jahre fotografieren

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Tag 31: Erstellt euer Showreel zum National Photography Month

Sagt wer? Dom Salmon, Videofilmer, Fotograf und Creative Director

Herzlichen Glückwunsch, ihr habt es bis zum Ende geschafft! Jetzt kommt die ultimative Challenge: ein Video-Tagebuch über einen Monat. Stellt eure Videos, Fotos und Backstage-Aufnahmen des letzten Monats zusammen, ordnet sie chronologisch und fügt dann Musik, Bildunterschriften oder Titel hinzu. Schaut euch an, wie sich euer Monat auf dem Bildschirm entfaltet. So könnt ihr nicht nur üben, sondern habt auch ein persönliches Video als Erinnerung an diese Reise – eine tolle Möglichkeit, eure Fortschritte und eure Kreativität von Tag zu Tag wachsen zu sehen. Jetzt müsst ihr nur noch euer Video mit #NikonNationalPhotographyMonth posten …

Und das war's schon. Was ist euer Favorit?

Aufmacherbild von links nach rechts: André Alexander, Dani K Monteiro, Mikko Lagerstedt

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