Holt das Beste aus euren Reisefotos und -videos heraus

Meistert eure Kameraeinstellungen, erstellt kinoreife Videos und verbessert eure Bildkomposition
Wenn ihr die langen Sommertage und warmen Nächte – genau wie unsere Nikon-Fotograf:innen – nutzt, um eure Reisefotografie zu verbessern, dann kommen diese Tipps wie gerufen.
Spielt mit Ebenen und Führungslinien
Sagt wer? Reise-, Astro- und Landschaftsfotograf und Videofilmer Sergio Díaz
„Ich setze gerne Elemente in den Vordergrund. Felsen, Pflanzen oder Strukturen helfen, den richtigen Bildausschnitt für die Szene zu wählen, und verleihen ihr Tiefe, Dimension und Kontext. Ich mag weite Bildausschnitte und spiele gern mit Perspektive und Lichtkontrasten – damit die Aufnahme lebt und nicht aussieht wie dieser flache, überbearbeitete Instagram-Style.“
Verwendet PhotoPills, um das Sonnenlicht zu beobachten
Sagt wer? Food- und Reisefotografin und Videofilmerin Solli Kanani
„Die Sommersonne liefert oft grelles Sommerlicht, daher ist gute Planung wichtig. Ich verwende die App PhotoPills, um zu sehen, wo die Sonne in dem Gebiet, in das ich reise, auf- und untergehen wird. Das Fotografieren zur Mittagszeit vermeide ich nach Möglichkeit. Ich arbeite am liebsten mit weichem, natürlichem Licht – entweder früh am Morgen oder bei Sonnenuntergang, wenn das Licht wärmer und schmeichelhafter ist.“
Nikon Team
Das steckt in der Kameratasche

D750 + NIKKOR AF-S 50mm f/1.4G, 1/200, f/3.2, ISO 100, © Solli Kanani
Verstärkt den Kontrast mit einem Polarisationsfilter
Sagt wer? Food- und Reisefotografin und Videofilmerin Solli Kanani
„Wenn ich im Sommer bei grellem Licht fotografiere, nehme ich immer einen Polfilter mit. Er ist perfekt, um Reflexionen zu reduzieren und den Kontrast zu verstärken. Vor allem beim Fotografieren von Seen oder dem Himmel. Für Videoaufnahmen verwende ich ND-Filter – idealerweise einen variablen ND-Filter mit 1 bis 5 Blendenstufen. Der gibt mir die Flexibilität, auch bei hellen Lichtverhältnissen eine kinotypische Belichtungszeit beizubehalten.“
Mehr lesen: Der unverzichtbare Leitfaden für Filter: Welche sind für Schnee, Wasser und Effekte geeignet?
Reist mit leichtem Gepäck
Sagt wer? Food- und Reisefotografin und Videofilmerin Solli Kanani
„Ihr solltet genau wissen, was ihr mitbringen wollt. Ich verwende gerne mein NIKKOR Z 105mm f/2.8 VR S mit meiner Z7II, um feine Details und das verborgene Leben der Natur einzufangen. Und mein NIKKOR AF-S 16-35mm f/4G ED VR (mit einem Bajonettadapter FTZ II), das ist perfekt für Landschaften. Wenn ich mit leichtem Gepäck reisen möchte, vor allem bei kurzen Städtereisen, nehme ich die Nikon Zfc mit. Sie ist ein fantastischer Allrounder und hervorragend für die Street-Fotografie.“
Verschiedene Objektive in Aktion. Von links nach rechts: NIKKOR AF-S 16-35mm f/4G ED VR bei 35 mm (Venedig), NIKKOR AF-S 50mm f/1.4G (Paris), NIKKOR AF-S 70-200mm f/2.8E FL ED VR bei 122 mm (Lavendel) und NIKKOR Z 105mm f/2.8 VR S (Biene).
Fangt die Stimmung und den Charakter des Ortes ein
Sagt wer? Gewinner des National Geographic Traveller Photography Award 2025 Scott Antcliffe
„Konzentriert euch auf das, was euer Reiseziel besonders macht – die kleinen, authentischen Momente, die über das Oberflächliche hinausgehen. Sei es eine Interaktion zwischen Einheimischen, die Struktur einer verwitterten Wand oder ein flüchtiger Lichtblitz, der etwas Einzigartiges über den Ort verrät. Es geht darum, aufmerksam und geduldig zu sein. Ich beobachte, wie sich die Menschen bewegen, wie das Licht zu verschiedenen Tageszeiten einfällt und wie sich die Umgebung auf das tägliche Leben auswirkt. Oft ist es ein Bauchgefühl. Spüre ich in einer Szene Rhythmus, Emotion oder Kontrast, dann weiß ich: Sie erzählt vom Herzen dieses Ortes. Ich liebe es, Schatten, Farbe und Licht nicht nur ästhetisch einzusetzen, sondern auch als Mittel zum Erzählen von Geschichten. Hartes Mittagslicht kann Struktur und Schroffheit zum Vorschein bringen, während weiches, goldenes Licht Wärme und Intimität vermittelt. Schatten verleihen eine geheimnisvolle Tiefe, während kräftige Farben die Lebendigkeit einer Kultur ausdrücken können. Es geht darum, diese Elemente zu nutzen, um die Stimmung und die Seele eines Ortes widerzuspiegeln – und nicht nur sein Äußeres.“

Z9 + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S, 29 mm, 1/125 s, f/4, ISO 1000, © Scott Antcliffe
Denkt an die Versicherung
Sagt wer? Tierfotograf Roie Galitz
„Ganz gleich, ob ihr Profi oder Hobbyfotograf:in seid, zu Hause fotografiert oder ins Ausland reist – versichert euch. Profis sollten sich vergewissern, dass ihre Versicherung die berufliche Nutzung, den Wert neuer Ausrüstung und internationale Reisen abdeckt. Meiner Erfahrung nach zahlen Versicherungen nicht gerne aus. Stellt sicher, dass ihr eine gute Police abschließt, keine billige.“
Mehr lesen: Was man für eine Safari packen sollte
Bringt Bewegung in eure Videos
Sagt wer? Reise-, Astro- und Landschaftsfotograf und Videofilmer Sergio Díaz
„Ich versuche immer, mit Kamerabewegungen die Geschichte des Ortes hervorzuheben. In der Regel kombiniere ich langsame Schwenks, um die Umgebung zu zeigen, und Vorwärtsfahrten, um Entdeckerstimmung zu erzeugen. Mit Zeitraffer fange ich den Lauf der Zeit ein, insbesondere bei Sonnenuntergängen oder dramatischen Wolkenformationen. Für meine Übergänge setze ich gern auf Natürlichkeit: Ich bewege die Kamera etwa hinter einen Baum oder Felsen und verbinde so Szenen nahtlos – ohne auf künstliche Effekte zurückzugreifen


Folgt nicht den Google- und Instagram-Spots
Sagt wer? Reise-, Astro- und Landschaftsfotograf und Videofilmer Sergio Díaz
„Ich spreche oft mit Einheimischen, lese in Wanderforen oder benutze topografische Karten, um weniger überlaufene Orte zu finden. Der Roque de los Muchachos in Palma, Spanien (unten), hat beispielsweise meine Aufmerksamkeit nicht nur wegen seiner unglaublichen Aussicht erregt – sondern auch, weil man dort oben das Gefühl hat, über den Wolken zu sein. Es ist eine Landschaft, die Abgeschiedenheit und Weite ausstrahlt. Los Tilos besticht durch seine dschungelartige, feuchte Atmosphäre, die sich vom Rest der Insel unterscheidet. Der Leuchtturm von Fuencaliente (oben) bietet einen atemberaubenden Kontrast zwischen schwarzem Vulkangestein, dem Meer und der Architektur. Dort konnte ich gut mit Strukturen und Linien spielen. Ich suche immer nach Orten mit einer eigenen Energie, nicht nur nach Orten, die sich gut für einen Instagram-Post eignen.“


Passt eure Videoaufnahme an helles Licht an
Sagt wer? Reisefotograf, Videofilmer und Content-Creator Nicolas Jægergaard
„Videos drehen ist eine überaus komplexe Angelegenheit. Es reicht nicht immer aus, den ISO-Wert zu senken und die Blende zu öffnen. Bei Videos sollte die Verschlusszeit in der Regel die doppelte Bildrate betragen. Wenn ich also mit 60 Bildern pro Sekunde filme, stelle ich die Verschlusszeit auf 1/125 Sekunde ein. Das ist bei hellen Lichtverhältnissen ziemlich langsam, selbst bei angepasster ISO und Blende. Hier kommt der ND-Filter ins Spiel, der dafür unerlässlich ist. Mit dem NiSi True Colour ND-VARIO Filter mit 1 bis 5 Blendenstufen kann ich die Lichtmenge präzise steuern, die ich reduzieren möchte – und das ganz ohne Einbußen bei der Bildqualität. Ich verwende auch das Zebramuster – gestreifte Überlagerungen, die auf überbelichteten Bereichen im Bild erscheinen. Ich stelle sie normalerweise auf 245 bis 250, um zu helle Bereiche schnell zu erkennen und zu kontrollieren. In Kombination mit N-Log erhaltet ihr so einen größeren Dynamikbereich und mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung. So bleiben auch in kontrastreichen Szenen Details erhalten, wie ihr im Video unten sehen könnt. Ich filme in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde, damit ich das Video später für Instagram-Reels oder YouTube-Shorts ohne Qualitätsverlust verlangsamen kann.“
Mehr lesen: Fotografieren bei hellem Sonnenlicht
Auf 4K bei 60 Bildern pro Sekunde setzen – und auf N-Log für kinoreife Videografie
Sagt wer? Reise-Blogger Celine und Felix von Memories from Abroad
„Für fließende Bewegungen – gerade bei Action und schnellen Abläufen – setzen wir auf 4K mit 60 Bildern pro Sekunde. Zusätzlich nutzen wir N-Log, um einen weiten Dynamikumfang aufzuzeichnen, was beim Color Grading in der Postproduktion unverzichtbar ist, wenn es um einen filmischen Look geht. Außerdem solltet ihr die Bildstabilisierung einschalten und dabei den Sportmodus verwenden. Wir verwenden immer den Sportmodus anstatt des normalen Modus. Das ist besser bei viel Bewegung.“
Mehr lesen: Kinoreifen Reise-Content mit der Z6III erstellen
Probiert’s mit einem Gimbal
Sagt wer? Reise-Blogger Celine und Felix von Memories from Abroad
„Die Z6III hat zwar eine beeindruckende Bildstabilisierung, aber mit einem Gimbal geht das noch besser. Damit bekommt ihr superruhige und stabilisierte Bilder, die für kinoreife Reisevideos echt wichtig sind. Flüssige Bewegungen sorgen für einen professionellen Look, der einen beim Betrachten gefesselt hält. Besonders auf Reisen können wir mit einem Gimbal beim Gehen, in Menschenmengen, beim Schwenken, bei Tracking-Aufnahmen oder dynamischen Szenen filmen, ohne dass das Bild verwackelt. Das Filmmaterial sieht dadurch professioneller und hochwertiger aus.“
Mehr lesen: So geht’s: flüssigere Videos mit einem Gimbal

Traut euch vor die Linse
Sagt wer? Reise-Blogger Celine und Felix von Memories from Abroad
„Wenn man eine Person im ersten Teil des Videos zeigt, wird es persönlich“, sagt Felix. „Man schaut gerne anderen Leuten zu, also hört man auf zu scrollen. Man will die Person beobachten, weil es faszinierend ist. Also filme ich Céline oft komplett in ihrer Umgebung, mache aber auch Nahaufnahmen, wo man nur den Kopf und die Schultern sieht.“

Achtet auf eure Belichtung mithilfe eures Histogramms (hier unten rechts gezeigt)
Beherrscht euer Histogramm
Sagt wer? Reisefotograf, Videofilmer und Content-Creator Nicolas Jægergaard
„Ich verlasse mich mehr auf mein Histogramm als auf jedes andere Tool. So kann ich schnell erkennen, ob ich kurz davor bin, überzubelichten. Das ist wichtig, um die Belichtung im Griff zu behalten. Für Fotos öffne ich die Blende normalerweise so weit wie möglich und senke den ISO-Wert ganz ab. Anschließend belichte ich mithilfe des Histogramms nach rechts, gerade bis kurz vor dem Clipping, um so viele Daten wie möglich zu erhalten.“
Mehr lesen: Das Histogramm entschlüsseln
Nicolas Jægergaards Bilder in hellem Sonnenlicht
Die Top-Tipps für Reisefotos und -videos des Nikon-Magazins
- Macht euch mit euren Objektiven vertraut. Als Faustregel gilt: Ultraweitwinkel (8 mm bis 24 mm) und Weitwinkel (24 mm bis 35 mm) für Landschaften, Street und Architektur; ein lichtstarkes Objektiv (z. B. das NIKKOR Z 35mm f/1.4 oder das NIKKOR Z 35mm f/1.2) für Umgebungen mit wenig Licht und sanftem Bokeh; ein Allround-Zoom (z. B. das NIKKOR Z 28-75mm f/2.8) für zusätzliche Vielseitigkeit.
- Nehmt in RAW auf. Dadurch bleiben Details und der Dynamikbereich erhalten, was die Nachbearbeitung erleichtert. Ihr wollt filmen? Bei der Verwendung von N-Log (Nikons eigener Version der logarithmischen Aufzeichnung speziell für Z-Kameras) bleiben viele Daten erhalten, die in der Nachbearbeitung nützlich sein können. Einige Aspekte wie Weißabgleich und Rauschunterdrückung sind jedoch fest eingestellt.
- Verwendet die Picture-Control-Konfigurationen. Dabei handelt es sich um voreingestellte Kombinationen von Einstellungen wie Scharfzeichnung, Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und Farbton. Sie sind sowohl für Videos als auch für Fotos verfügbar. Wenn ihr nicht mit 10-Bit N-Log aufnehmen könnt, könnt ihr mit den Picture-Control-Konfigurationen das Erscheinungsbild eurer Videos feinabstimmen. Ihr könnt aus Voreinstellungen wie Standard, Neutral, Brillant oder Ausgewogen wählen. Für maximale Flexibilität bei der Nachbearbeitung wird häufig die Option „Ausgewogen“ empfohlen, da sie mehr Details in den Lichtern und Schatten beibehält. Die Picture-Control-Konfiguration könnt ihr im Aufnahmemenü anpassen.
- Streut B-Roll-Inhalte mit ein. Zeigt in eurem Film Menschen, Speisen, Straßen oder Strukturen, um eure Videos kinoreif zu gestalten.
- Packt zusätzliche SD-Karten ein. Nehmt zusätzliche Speicherkarten mit – man weiß nie, wann man sie braucht. Je nach Modell arbeiten Nikon-Kameras mit SD-Karten, CFexpress, XQD oder sogar microSD.
- Ladet SnapBridge herunter. Macht euch bereit für Instagram: Die kostenlose App von Nikon macht die Übertragung von Kamerafotos und -videos auf ein Smartphone ganz einfach.
- Ihr fühlt euch noch nicht bereit für die manuelle Belichtungsteuerung? Wenn ihr von der automatischen zur manuellen Einstellung wechselt, beginnt mit der Zeitautomatik, der Blendenautomatik oder der Programmautomatik (eine Anleitung zu den Kameramodi findet ihr hier ).
Die besten Objektive für die Reisefotografie
- Ein einsteigerfreundliches DX-Weitwinkelobjektiv ist das NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR. Eine größere Brennweitenvielfalt bietet das NIKKOR Z DX 18-140mm f/3.5-6.3 VR.
- Das NIKKOR Z 17-28mm f/2.8 ist das günstigste Vollformat-Weitwinkelobjektiv von NIKKOR und bietet mit einer Lichtstärke von 1:2.8 ein wunderschönes Bokeh. Wer aufrüsten und sich weiterentwickeln möchte, sollte das NIKKOR Z 14-30mm f/4 S oder das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S wählen. Mit diesen Objektiven könnt ihr einfach alles aufnehmen, von epischen Landschaften bis hin zu Nahaufnahmen.
- Als perfekten Reise-Allrounder empfehlen wir das NIKKOR Z 24-120mm f/4 S, das NIKKOR Z 24-200mm f/4-6.3 VR, das NIKKOR Z 28-75mm f/2.8 oder das Vielseitige NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S.
Eröffnungsbild: Nicolas Jægergaard
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