Die Geschichte von Plena

Das NIKKOR 135mm f/1.8 S Plena ist ein Meilenstein in der Objektivgeschichte. Wir blicken hinter die Kulissen und sprechen mit den großartigen Köpfen, die es ermöglicht haben
Das NIKKOR 135mm f/1.8 S Plena ist nicht nur in der Geschichte der NIKKOR-Objektive ein Maßstab, sondern in der gesamten Optikbranche. Fast 30 Jahre nach der Einführung des legendären AF DC-NIKKOR 135mm f/2 D – das als das beste Porträtobjektiv der Welt bezeichnet wurde – macht die Objektiventwicklung in Form von Plena einen weiteren Sprung nach vorn.
Die Kombination aus sattem, nahezu kreisrundem Bokeh bis zum Rand des Bildes und erstaunlicher Schärfe wurde als „Quantensprung“ in der Objektivkonstruktion gefeiert. Seit den Anfängen der Entwicklung des Nikon-Z-Bajonetts ist dies die Art von Objektiv, die Ingenieur:innen vorgeschwebte.
Nikon Team
Das steckt in der Kameratasche
Der Durchmesser des Z-Bajonetts (der größte Anschluss bei Vollformatkameras) ermöglichte die Konstruktion eines Objektivs, das ultimative Schärfe und ein sanftes, rundes Bokeh bis zum Bildrand bietet. Früher wäre ein solches Objektiv zu groß und unhandlich gewesen. Das vordere Element hätte unpraktisch breit sein müssen. Und die vielen Linsenelemente zur Kompensation von Abbildungsfehlern hätten zusätzliches Gewicht verursacht. Tatsächlich war der erste Prototyp des Objektivs 1,5 Mal größer als das fertige Produkt. Etwas musste sich ändern.
Takamitsu Sasaki von der Optical Engineering Division von NIKKOR erzählt uns die Geschichte: „Wenn man ein Objektiv mit besonders gleichmäßiger Randhelligkeit konstruiert, wird der Linsendurchmesser naturgemäß größer. Wenn außerdem Teile wie der Motor in einem einfachen Layout konstruiert sind, sind Durchmesser und Gewicht des Objektivs größer. Wir wollten die Größe jedoch so gering wie möglich halten, um die Verwendung der vielseitigen 82-mm-Filter zu ermöglichen.“
Dieser erste Prototyp war 112 mm breit. Zu groß, um bei normalem Gebrauch tragbar zu sein. Noch dazu war er recht schwer. Also musste eine neue Konstruktion her, um das Gesamtgewicht des Objektivs zu verringern und dennoch superschnellen AF zu erhalten.
Die NIKKOR-Teams für Mechanik und Optik arbeiteten unermüdlich zusammen, um das Gewicht der Linsengruppen zu reduzieren. Mithilfe von Simulationen entwarfen sie einen Objektivtubus, der leicht und dennoch robust war. In diesem Objektivtubus wurden Luftstromsimulationen durchgeführt und das Gesamtdesign getestet, um eine optimale Staub- und Tropfwasserresistenz zu gewährleisten.

Im Mittelpunkt der Entwicklung stand der Wunsch, etwas noch nie Dagewesenes zu schaffen – ein Objektiv, das ein nahezu kreisrundes Bokeh bis zum Bildrand mit minimaler Vignettierung erzeugt. Wie Sasaki erklärt: „Der ultimative Vorteil dieses Objektivs ist die minimale Vignettierung. Normalerweise wird die Form des Bokehs bei Objektiven allmählich polygonal, wenn abgeblendet wird – obwohl es bei Offenblende kreisförmig ist. Durch den Einsatz einer 11-Lamellen-Blende haben wir sichergestellt, dass die kreisförmige Form des Bokehs auch dann erhalten bleibt, wenn um einige Stufen abgeblendet wird.“
NIKKOR-Optikingenieur Tomonori Kuribayashi fügt hinzu, dass die Vignettierung immer als unvermeidlicher Kompromiss angesehen wurde: „Das Dilemma war stets, dass man die Blende weiter schließen musste, um die Vignettierung am Bildrand zu minimieren. Das führte zwar zu weniger Vignettierung, aber auch zu weniger Bokeh. Dank des besonders großen Durchmessers des Z-Bajonettanschlusses konnten wir mit dem Plena ein Objektiv entwickeln, bei dem nun beides möglich ist. Außerdem haben wir uns große Mühe gegeben, sowohl axiale als auch laterale Farbfehler zu korrigieren. Das verbessert die Texturen des Motivs und minimiert Farbsäume im Bokeh.“
Letztendlich geht es beim Plena darum, was die Person hinter der Kamera damit erreichen kann. Sisi Chen von der NIKKOR-UX-Planungsabteilung beschreibt: „Erst das Z-Bajonett machte es möglich, diese große Herausforderung anzunehmen – und Plena zu entwickeln: ein Objektiv, das aus Alltäglichem traumhafte Augenblicke formt, die bleiben.“
Seht euch die YouTube-Serie über die Entstehung von Plena an.
Die Entstehung von Plena

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Wir stellen vor: Das neue NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena

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