Die Nikon Z50II getestet und für gut befunden

Adi GeiseggerTried and Tested 02 Mai 20256 Minuten Lesezeit
Nikon magazine - tried and tested Z50II

Atemberaubende Action-Luftaufnahmen von Gleitschirmfliegern sind die Spezialität von Adi Geisegger. Er hat die Nikon Z50II in der Praxis getestet – eine kompakte spiegellose Kamera, die perfekt für Abenteuerfotograf:innen und Content-Creator:innen ist.

Erste Eindrücke

Wie immer ist es etwas Besonderes, eine neue Nikon auszupacken. Normalerweise arbeite ich mit der Nikon Z9 oder Z8. Daher ist mir bei der Nikon Z50II als Erstes aufgefallen, wie kompakt und leicht sie ist. Ich war auch überrascht, wie kompakt und leicht das Kit-Objektiv NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VRist. Genau das gefällt mir an dieser Kamera so gut – wenn man sie um den Hals hängt, spürt man sie kaum. Vor allem im Vergleich zu den größeren Modellen. Das ist wirklich klasse.

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Adi Geisegger

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Das steckt in der Kameratasche
Nikon magazine - tried and tested Z50II

„Robert, der Skifahrer, kam extrem nah. Näher, als ich erwartet hatte. Ich war kurz geschockt, aber ich hatte die Kamera in der Hand und drückte im richtigen Moment auf den Auslöser. Das Ergebnis war eins meiner coolsten Bilder von Flugskiern, die ich in den letzten 20 Jahren gemacht habe. Und wieder hat der Autofokus super funktioniert!“ Z50II mit NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR, 16 mm, f/10, 1/1000 s, ISO 560, ©Adi Geisegger

Starke Leistung in der Praxis

Beim Gleitschirmfliegen in großer Höhe braucht man sehr dicke Handschuhe. Deshalb hatte ich anfangs Zweifel und fragte mich, wie diese großen Handschuhe mit der winzigen Kamera funktionieren würden – aber sie reagierte sogar mit den Handschuhen sehr gut. Ich war echt beeindruckt.

Paraglider in der Luft zu fotografieren, ist wie in einem dreidimensionalen Bild zu fliegen – die Landschaft bewegt sich, die Paraglider bewegen sich, und ich habe nur wenige Sekunden Zeit, um das perfekte Bild zu schießen. Es ist echt verrückt, weil es nicht einfach nur nach links und rechts geht, sondern auch nach oben und unten, vorwärts und rückwärts. Das kann ganz schön stressig sein. Deshalb brauche ich eine Kamera, die mithalten kann. Glücklicherweise ist die Anordnung der Tasten ähnlich wie bei der Z8 oder Z9. Ich habe einige Bedienelemente angepasst und mit den Funktionen belegt, die ich am häufigsten benötige. Das geht ganz einfach – und so kann ich schneller arbeiten. Ich stelle zum Beispiel immer die Taste Fn1 oder Fn2 so ein, dass ich schnell zwischen den Autofokus-Messfeldmodi wechseln kann. So kann ich in Sekundenschnelle ganz einfach von der automatischen Messfeldsteuerung zum Einzelfeld-Autofokus wechseln. Das macht das Fotografieren deutlich angenehmer, vor allem wenn ich gezielt zwischen Motiv und Umgebung unterscheiden muss. Apropos Autofokus: Er funktioniert wirklich gut. Das ist für mich eines der wichtigsten Kriterien. Ich hab gehört, dass die Z50II von den neuesten Autofokus-Algorithmen von Nikon profitiert. Sogar die Motivwahrnehmung, die ich von der Z9 kenne, wurde übernommen. Das ist einfach der beste Autofokus, den ich kenne. Man hat also die gleiche starke Leistung in diesem winzigen Gehäuse.

Nikon magazine - tried and tested Z50II
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Z50II mit NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR. Links/oben: 16 mm, f/10, 1/1000 s, ISO 560. Rechts/unten: 22,5 mm, f/7.1, 1/500 s, ISO 360. ©Adi Geisegger
Bildqualität

Nachdem ich die Kamera ausprobiert hatte, kam ich total begeistert nach Hause. Die Bildqualität war einfach so gut. Ich war wirklich sehr zufrieden. Das Einzige, was mir im Vergleich zur Z8 und Z9 natürlich gefehlt hat, war etwas mehr Auflösung. Weil ich wusste, dass ich ohne diese hohe Auflösung nicht so gut zuschneiden kann, habe ich sehr darauf geachtet, gleich im richtigen Bildausschnitt zu fotografieren. Und wie ich immer in meinen Workshops sage: Wenn der Fokus zu 100 % stimmt, ist das Bild scharf – das ist manchmal wichtiger als eine super hohe Auflösung.

Ich habe hauptsächlich das Standardobjektiv aus dem Kit verwendet, das 16-50 mm. Das hat perfekt funktioniert. Ich bin echt begeistert von der Streulichtresistenz dieses Objektivs. Und es ist wirklich sehr scharf. Natürlich bekommt man keine wirklich große Blende, aber das ist für mich nicht das Wichtigste. Das Wichtigste für mich ist, dass jedes Bild scharf ist.

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„Mein Kumpel Dominik Hinka und ich wollten Mitte Dezember einen Paramotorflug machen, weil die Wettervorhersage Nebel im Tal angekündigt hatte. Ich habe in meiner Mond-App nachgeschaut und es gab die Chance, den Supermond zu sehen, wenn wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort wären. Schließlich haben wir das Bild hinbekommen, das wir uns vorgestellt hatten. Die Aussicht war einfach magisch. Ich hatte meine Zweifel, als ich die ISO-Empfindlichkeit auf 1600 eingestellte, um die richtige Belichtung zu erzielen, aber letztendlich war ich von dem natürlichen Aussehen des Rauschens und der Bildqualität total beeindruckt! Rechts/oben: 16 mm, f/13, 1/1000 s, ISO 560. Links/unten: 16 mm, f/6.3, 1/1000 s, ISO 1600, ©Adi Geisegger
Leistung bei wenig Licht

Ich habe die Kamera nicht nur tagsüber ausprobiert, sondern auch bei wenig Licht getestet – und war echt beeindruckt. Wir sind mitten im Januar, als es ziemlich kalt war, für einen späten Abendflug in der blauen Stunde gestartet. Es war ein bisschen neblig in dem Tal, über das wir geflogen sind. Der Mond kam gerade raus. Und weil es die Zeit des Jahres war, wo der Mond der Erde am nächsten ist, sah er aus wie ein Supermond. Es war einfach der perfekte Tag. Ich habe die Verschlusszeit etwas verlängert, um Rauschen und ISO gering zu halten. Normalerweise mache ich das nicht. Außerdem habe ich die Kamera besonders fest an meinen Kopf gedrückt, um Verwacklungen zu vermeiden. Das Ergebnis war wirklich, wirklich gut. Ja, es gibt ein bisschen Rauschen im Bild, aber das sieht ganz natürlich aus und die Bildqualität ist super.

Videos

Ich habe die Zeitlupen-Funktion ausprobiert und bin total begeistert davon. 120 Bilder pro Sekunde ist beeindruckend und ergibt ein gutes Zeitlupenergebnis, vor allem im Vergleich zu einem Smartphone. Schon während der Aufnahme ist mir aufgefallen, wie gut die Bildstabilisierung funktioniert.

©Adi Geisegger

Top-Tipps

Die Kamera warm halten

Bei sehr niedrigen Temperaturen sind die Akkus der Kamera schnell leer, deshalb ist es wichtig, die Kamera warm zu halten. Als ich das rote Batteriesymbol auf der Z50II zum ersten Mal sah, dachte ich: „Okay, ich muss sofort den Akku wechseln.“ Aber das war nicht der Fall – es war nur eine Warnung wegen der Temperatur, nicht wegen des Akkus. So konnte ich die Kamera noch etwa eine Stunde lang verwenden, was wirklich erstaunlich ist.

Auto-ISO verwenden

Gerade fürs Filmen empfiehlt es sich, die ISO-Automatik zu aktivieren – idealerweise im Bereich zwischen 100 und 1600. Das ist meiner Meinung nach der beste ISO-Bereich der Kamera und funktioniert einfach super, vor allem wenn sich die Lichtverhältnisse ständig ändern. So könnt ihr die Belichtungszeit und Blende fest eingestellt lassen und die ISO-Empfindlichkeit automatisch anpassen. Das ist perfekt. Selbst bei einem direkten Wechsel von der Sonne in den Schatten passt die Kamera die Belichtung mithilfe der ISO-Empfindlichkeit an. Es funktioniert einfach reibungslos.

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Dieses Bild wurde während eines Höhenflugs in etwa 2000 bis 3000 Metern über dem Hauptkamm der Alpen zwischen Deutschland und Österreich fotografiert. Es war für einen Schweizer Gleitschirmhersteller bestimmt. Die Temperaturen fielen auf unter -15 °C, eine Herausforderung sowohl für die Kamera als auch für uns. Ich war beeindruckt von der Fokussiergenauigkeit. Kein einziges Bild war unscharf. Die kompakte und leichte Kamera ist in dieser Situation ein echter Game-Changer!“ Z50II mit NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR, 16 mm, f/6.3, 1/1000 s, ISO 125, ©Adi Geisegger

Fazit

Ich würde die Nikon Z50II so zusammenfassen: Sie ist leicht, kompakt, super benutzerfreundlich und hat einen perfekten Autofokus. Gebt der Kamera eine Chance – vor allem, wenn ihr eine Kamera mit hervorragender Bildqualität sucht, die aber nicht zu schwer sein soll. Sie ist ideal für kleine Kampagnen, wo der Kunde keine extrem hochauflösenden Bilder braucht. Oder für Produktfotografie, wo keine sehr geringe Tiefenschärfe erforderlich ist. Dafür eignet sich das Kamera perfekt – und auch für den täglichen Social-Media-Kram. Früher habe ich oft mein Smartphone verwendet. Aber jetzt habe ich die Z50II immer dabei, da die Bedienbarkeit und Bildqualität viel besser sind als bei jedem Smartphone.

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