Das NIKKOR Z 35mm f/1.4 – getestet und für gut befunden

Marcello ZerlettiTried and Tested 28 Aug. 20253 Minuten Lesezeit
Nikon magazine - 35mm f/1.4

Marcello Zerletti, Berliner Street-Fotograf und Meister der Kunst, unbemerkte Momente einzufangen, testet das neue NIKKOR Z 35mm f/1.4

Die Brennweite von 35 mm nimmt einen besonderen Platz ein – sie ist vielseitig genug für Landschaften, Porträts und Street-Fotografie und liefert auch für Videos eine natürliche Perspektive. Eines der neuesten Objektive von Nikon – das NIKKOR Z 35mm f/1.4 – bietet Schärfe und Bokeh in außergewöhnlicher Qualität zu einem erschwinglichen Preis. Wird es also dem Hype gerecht? Wir haben den Nikon-Creator Marcello Zerletti gebeten, das 35-mm-Objektiv auf Herz und Nieren zu prüfen und damit in den frühen Morgenstunden Berlin zu fotografieren.

Erste Eindrücke

„Das NIKKOR Z 35mm f/1.4 ist sehr leicht“, bemerkt Marcello. „Mit einem Gewicht von 415 g kann man stundenlang herumlaufen, wie ich es vor nicht allzu langer Zeit in Berlin getan habe. Es wird einem nicht zu schwer.“ Sein größtes Geheimnis? „Es ist sehr erschwinglich! Und es kommt der Leistung des NIKKOR Z 35mm f/1.2 S [eines Mitglieds der fortschrittlicheren S-Reihe] ziemlich nahe.“

Headshot Marcello Zerletti

Marcello Zerletti

Creator

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Das steckt in der Kameratasche

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Das 35-mm-Format bietet eine natürliche Perspektive. Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4, 1/640 s, f/1.4, ISO 500, © Marcello Zerletti

Die besten Einsatzmöglichkeiten

Passt dieses Objektiv zu einem bestimmten Genre? „Es ist ein ausgezeichnetes Objektiv für das, was ich fotografiere – eine Mischung aus Architektur und Straße –, da es weitwinklig genug ist, um Häuser und Gebäude zu erfassen“, erklärt Marcello. „Es ist perfekt für Umgebungsporträts – ich verwende es für Porträts von Menschen, die in der Nähe von Türen oder etwas Ähnlichem stehen.“

Starke Leistung in der Praxis

Marcello ist es nicht fremd, eine Stunde vor Sonnenaufgang durch Berlin zu laufen, um seine stimmungsvollen Straßenbilder einzufangen. Daher ist ein Objektiv, das mit wenig Licht zurechtkommt, von entscheidender Bedeutung. „Der Autofokus ist unglaublich schnell, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen“, schwärmt er. „Ich fange immer auch Menschen auf meinen Bildern ein, gern von hinten, dazu Autos oder Fahrräder. Beim Testen dieses Objektivs ist mir aufgefallen, dass der Autofokus immer punktgenau war – stets da, wo ich ihn brauchte.“

Video-Performance

Der Wechsel von Fotos zu Videos könnte mit der natürlichen Perspektive des NIKKOR Z 35mm f/1.4 nicht einfacher sein. Vor Sonnenaufgang wanderte Marcello zum Berliner Dom (oben links), um die Straßenlaternen in der Dunkelheit zu filmen. Dann begab er sich an einen Ort, an dem viele Pendler auf dem Weg zur Arbeit waren. Dort ging er eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang in die Hocke, um sein Bild zu machen (oben rechts). „Mir gefällt der Sonnenstern, den das Objektiv in diesem Video erzeugt, sehr gut“, freut er sich. „Meistens verwende ich einen Filter, um den Stern zu entfernen. In diesem Fall mag ich ihn aber wirklich sehr – er rahmt das Video ein.“

Nikon magazine - 35mm f1.4
Nikon magazine - 35mm f1.4
Experimentieren mit Bokeh. Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4. Links/oben: 1/1600 s, f/1.4, ISO 100. Rechts/unten: 1/3200 s, f/1.4, ISO 100, © Marcello Zerletti
Die Vorteile einer Lichtstärke von 1:1.4

Die Möglichkeit, auf f/1.4 abzublenden, hilft bei schlechten Lichtverhältnissen und bietet ein schönes Bokeh. „Ich liebe das Bokeh, das hier (auf dem Foto oben rechts) entsteht“, strahlt Marcello. „Es schafft einen weichen und verträumten Hintergrund, und der Fokus liegt genau in der Mitte. Das Bild nahm ich am Nachmittag auf, als die Wolken vor der Sonne standen, was für einen weicheren Look sorgte.“

Nikon magazine - 35mm f1.4
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Ein niedriger ISO-Wert erzeugt weniger Rauschen. Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4. Links/unten: 1/40 s, f/1.4, ISO 500. Rechts/oben: 1/1600 s, f/1.4, ISO 500, © Marcello Zerletti
Top-Tipps

Marcello verrät, wie man das Beste aus dem NIKKOR Z 35mm f/1.4 herausholen kann:

  • „Zoomt mit den Füßen. Es ist ein Objektiv, mit dem man herumlaufen muss, um näher an das Motiv heranzukommen oder sich von ihm zu entfernen – und dabei über den Bildausschnitt nachzudenken.“
  • „Wählt ein Motiv, geht nah heran und stellt die Blende auf f/1.4, um das Bokeh zu testen.“
  • „Öffnet die Blende, senkt euren ISO-Wert. Für die Aufnahmen frühmorgens bei schwachem Licht habe ich eine Blende von f/1.4 gewählt und konnte den ISO-Wert auf 500 herabsetzen. Wenn ich die gleiche Szene (wie oben) mit dem NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S aufnehmen würde, bräuchte ich 2000 ISO (da f/1.4 4x mehr Licht entspricht als f/2.8).“

Fazit

„Ich liebe das Bokeh, das leichte Gewicht und die Leistung bei wenig Licht!“

Möchtet ihr als Nächstes mit dem NIKKOR Z 35mm f/1.4 schlechte Lichtverhältnisse meistern? Lest hier Marcellos Anleitung.

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Ausprobiert & bewertet – Testberichte

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